Die benannte R/P FLIP ist eine Forschungsplattform für den offenen Ozean, die auf Knopfdruck zwischen horizontaler und vertikaler Position wechseln kann und oft mit einem schwimmenden Schiff verwechselt wird.

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Die dem US Office of Naval Research gehörende FLIP (kurz für Floating Instrumentation Platform) ist eine 108 Meter lange Meeresforschungsplattform, die teilweise untergetaucht und um 90° nach hinten gekippt werden kann, so dass nur das 17 Meter lange Ende über Wasser bleibt. in der vertikalen Position, wobei die Schotten als Decks dienen.

Da ein Großteil des Ballasts für die Plattform aus Meerwasser besteht, das sich in Tiefen unterhalb des Einflusses von Oberflächenwellen befindet, verhält sich die R/P FLIP wie eine Boje und ist damit praktisch immun gegen Wellenschlag. Der Rumpf der Plattform ist so konstruiert, dass er sich nicht verdrehen lässt. Nach Beendigung des Einsatzes wird Druckluft in die großen Ballasttanks gepumpt, so dass die gesamte Plattform in eine horizontale Lage zurückkehrt.

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Die Entwicklung der R/P FLIP-Plattform begann 1960 unter dem Einfluss eines Gesprächs zwischen dem Forscher Frederick H. Fischer und dem Direktor des Naval Physical Laboratory, Fred N. Spiess. Fischer beklagte sich über Stabilitätsprobleme bei der Verwendung eines U-Bootes für seine Forschungen, woraufhin Spiess vorschlug, das Schiff zu drehen, um es stabiler zu machen. Dies löste eine Diskussion über die Machbarkeit eines solchen Schiffes aus, und im Juni 1962 wurde die FLIP vom Ingenieurbüro Gunderson Brothers in Portland, Oregon, zu Wasser gelassen.

Die FLIP kann frei in offenen Gewässern segeln oder in einer Tiefe von bis zu 5.000 Metern am Meeresboden festmachen, wofür sie einen ganzen Tag und 50 Tonnen Ausrüstung benötigt. Andererseits dauert der Wechsel von der horizontalen in die vertikale Position weniger als 30 Minuten.

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Interessant ist, dass die R/P FLIP wegen möglicher Interferenzen mit den hochempfindlichen akustischen Instrumenten über keinen eigenen Antrieb verfügt und daher von einem anderen Schiff geschleppt werden muss. Sie wiegt etwa 700 Tonnen und bietet Platz für eine fünfköpfige Besatzung und bis zu elf Wissenschaftler.

Wie Sie sich vorstellen können, musste der Innenraum etwas angepasst werden, damit er sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Position funktioniert. So können zum Beispiel die Toilettensitze um 90° gedreht und die Duschköpfe um 90° geneigt werden. Außerdem mussten Oberlichter an Flächen angebracht werden, die in beiden Richtungen als Decke dienen. Wenn man sich im Inneren von FLIP bewegt, kann das schon etwas seltsam anmuten: Aus dem Boden ragen Türen und Luken, in der Decke befinden sich Bullaugen.

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Wenn es um die Stabilität auf offener See geht, eine äußerst wichtige Voraussetzung für die Art von Forschung, für die FLIP eingesetzt wird, kommt keine andere Plattform auch nur annähernd an dieses Wunderwerk der Technik heran. Die einzigen anderen Schiffe, die in dieser Hinsicht mit ihr konkurrieren können, sind U-Boote.

 

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